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Top-Teamgeist in der Spielgemeinschaft

Basketball ist bei Mädchen immer beliebter. Ein Beispiel: Die Kooperation zwischen Herzogenrath und Baesweiler.

VON GÜNTHER VON FRICKEN

HERZOGENRATH/BAESWEILER Um die Stangen dribbeln, ein gelungener Pass auf die Mitspielerin, dann ein Wurf in den Korb. Da sind Schnelligkeit, Konzentration und Sprungkraft gefragt, aber auch das richtige Zusammenspiel im Team. Das weiß Trainerin Annika Plum, wenn sie den Mädchen der U18 der Basketball-Spielgemeinschaft SG Herzogenrath-Baesweiler beim Training die Anweisungen gibt.

Und die elf Mädchen hören genau zu, sind mit Begeisterung bei der Sache. Sie beweisen eindrucksvoll: Basketball ist kein Sport nur für Jungs. „Klar, die Zahl der Jungs, die Basketball spielen, ist größer als die Zahl der Mädchen. Aber es werden immer mehr Mädchen, die zum Beispiel durch den Schulsport oder durch Streetball-Spiel mit Freunden auf der Straße den Weg in unseren Verein finden“, berichtet Annika Plum.

Bis zum Alter von 14 können Jungen und Mädchen in den U12- und U14-Mannschaften gemeinsam trainieren, ab der U16 spielen sie getrennt. Wobei das „U“ für unter steht, und konkret bedeutet es bei den Mädels der U18 der SG, dass die Spielerinnen zwischen 12 und 17 Jahren jung sind.

„Die Mädchen möchten dann lieber unter sich sein“, schildert die Trainerin ihre Erfahrungen. Und dabei gibt es nach ihren Worten eigentlich gar keine großen Voraussetzungen zu erfüllen. „Bei uns können die Mädchen alles lernen. Jede macht mit, so gut sie kann. Und auch die Größe spielt nicht unbedingt eine Rolle. Entscheidend sind der Spaß und der Zusammenhalt im Team, das schweißt die Mädchen so richtig zusammen. Viele haben bei uns einfach mal reingeschnuppert und sind dabeigeblieben“, sagt sie weiter.

„Jetzt nach der Corona-Pause scheint es zunehmend chic zu sein, Basketball zu spielen.“ (Willi Treboß, Vorstandsmitglied)

Nachdem einige Mädchen zuletzt altersbedingt zu den Frauen gewechselt waren, verzeichnet das Mädchen-Team nach Werbe-Aktionen über Instagram, Flyer sowie Mundpropaganda innerhalb der Schulen jetzt wieder einen verstärkten Zulauf. Was übrigens für den gesamten Jugendbereich gilt. Über 100 Jugendliche werden von neun Jugendtrainern in den einzelnen Altersklassen gecoacht. „Sonntags können die Kleinsten bis sechs Jahre den Sport kennenlernen, für die Teams ab der U12 haben wir ein konsequentes Trainingsangebot“, beschreibt Vorstandsmitglied Willi Trebeß das Erfolgsrezept der SG, die aus den beiden Trägervereinen BBC Herzogenrath und dem Basketball Club Baesweiler „Lions“ besteht. Trainiert wird, so ergänzt der für die Jugendabteilung zuständige Alfons Hochmuth mit dem Hinweis auf ein großes Einzugsgebiet der Spielerinnen und Spieler, sowohl in Herzogenrath als auch in Baesweiler.

Dort finden auch die Heimspiele statt, wobei die Mädchen der U18 in der Mädchen-Liga gegen zwei weitere Teams aus Aachen und Düren antreten. „Hinzu kommen natürlich Turniere und Freundschaftsspiele“, so Annika Plum, die Lehrerin am Gymnasium in Baesweiler ist. Zwei Mal pro Woche begrüßt sie die elf Spielerinnen zum Training, die wir natürlich auch gefragt haben, was für sie der besondere Anreiz am Basketball ist. Die 14-jährige Nafisa ist durch ihre Familie zum Sport gekommen, schon Vater und Bruder sind im Basketball aktiv. „Mit meinem Vater habe ich als Kind öfter Basketball gespielt und war dann vom Verein begeistert, in dem vor allem der Teamgeist toll ist“, sagt sie. Paula (15) ist vom Tennis zum Basketball gewechselt. „Ich wollte lieber einen Teamsport als einen Einzelsport machen und habe vom Basketball-Team erfahren. Der Sport macht Spaß, und der Zusammenhalt ist einfach super“, sagt sie. Lina (13) hat mit ihrem Vater draußen öfter Basketball gespielt und ist bei der Suche nach einem Verein auf die SG gestoßen, von dem sie nach einem Schnuppertraining sofort angetan war.

Seit dem Ende der Sommerferien macht es die Corona-Verordnung den U18-Mädchen wie auch allen anderen Mannschaften wieder möglich, Idolen wie Dirk Nowitzki, Michael Jordan oder Dennis Schröder nachzueifern. Diese drei spiel(t)en in der amerikanischen NBA, durch deren Fernsehpräsenz der Sport hierzulande immer populärer wurde. „Mittlerweile boomt der Sport, und jetzt nach der Corona-Pause scheint es zunehmend chic zu sein, Basketball zu spielen“, freut sich Willi Treboß.

Weitere Infos gibt es unter www.sgherzogenrath-baesweiler.de/jugend

(Erschienen in der Aachener Zeitung, 09.03.2022)